Erfolgreiche Phosphorrückgewinnung aus industriellen Lebensmittelnebenprodukten
Ein EU-finanziertes Konsortium hat fortgeschrittene Wissenschaft und Industrietechnik verwendet, um organische Abfälle und Nebenproduktströme aus der Lebensmittelindustrie kosteneffizient in vollständig sicheren zurückgewonnenen Phosphordünger mit hoher Nährstoffdichte , Biokohle und Kompostprodukte umzuwandeln. Besonderes Augenmerk lag auf der Entwicklung von Qualität, Sicherheit und gesetzlichen Anforderungen für die Endprodukte.
Pflanzen bilden mit Mykorrhizapilzen Symbiosen um ihre Nährstoffaufnahme zu verbessern. Wenn P schwer verfügbar ist, schließen diese Pilze es auf. Biokohle aus Tierknochen hat einen sehr hohen Anteil an gebundenem P. Hier bilden die Mykorrhizapilze eine P-Brücke und helfen bei der Aufnahme des wertvollen Nährstoffes. Die Vorteile von Komposten und Biokohlen sowie der pilzlichen Symbionten legen die Entwicklung von Methoden zur gemeinsamen Ausbringung nahe. Daher ist dies ein Ziel von REFERTIL.
Das REFERTIL Projekt bietet eine kontinuierliche Unterstützung der Europäischen Kommission (GD Unternehmen und Industrie und anderen Generaldirektionen) bei der Revision des Europäischen Düngemittelrechts (Verordnung (EG) Nr. 2003/2003) und hierbei der möglichen Aufnahme von Kompost und Biokohle - als organischer Dünger (ABC- Biokohle aus Tierknochen) oder als Bodenhilfsstoff (PBC- Biokohle aus Pflanzen).
Wenn Biokohle irreversibel in offene und complexe Bodenökosysteme ausgebracht wird, besteht auch eine direkte Verbindung zum Grundwassersystem - daher ist nur die Ausbringung qualifizierter und sicherer Biokohle akzeptabel. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Biokohle Qualitäts und Sicherheitskriterien langfristig in vollem Einklang mit EU-weiten Richtlinien und Verordnungen sind.
Biokohle ist ein stabiles, kohlenstoffhaltiges Beiprodukt, das aus der pflanzlichen oder tierischen Biomasseproduktion oder aus Bioabfall stammt. Sie soll in der nachhaltigen Landwirtschaft eingesetzt werden. Biokohle wird unter reduktiven thermischen Bedingungen hergestellt, sie muss von gut definierter, kontrollierter Qualität sein und zur Verbesserung physikalischer, chemischer oder biologischer Bodeneigenschaften oder der Bodenaktivität appliziert werden. Eine breite Palette organischer Ausgangsmaterialien kann zur Biokohleproduktion verwendet werden, müssen allerdings Anforderungen zur Nachhaltigkeit erfüllen: Die Herstellung des Materials darf nicht mit der Produktion menschlicher Nahrung, Tierfutter oder Pflanzendünger konkurrieren. Das Material soll aus Quellen stammen, die in Hinsicht auf Umwelt- und Klimaschutz nachhaltig sind.